Künstler: Claudia Färber


Künstler  Claudia FärberManche ihrer Bilder zeigen Phantasiewesen, die irgendwo in den Weiten des Weltalls existieren könnten, andere rein abstrakte Gegenstände oder Formen. Aber eines haben alle gemeinsam: Sie erzählen Geschichten, die jeder Betrachter anders interpretieren kann. „Motive im klassischen Sinn habe ich keine. Ich denke mir Formen aus und lasse sie sich beim Malen entwickeln“, beschreibt Claudia Färber, ihren eigenwilligen abstrakten Malstil.

Farben und Formen haben die am 25. Februar 1956 in München geborene Fotografin, Foto- und Multimedia-Designerin schon immer fasziniert, aber erstmals bewußt gemalt hat sie nach einem einschneidenden Erlebnis im Alter von 15 Jahren. In der Nacht nach dem Tod eines Freundes malte sie, inspiriert von einer Paul Klee Ausstellung, verschiedenfarbige Dreiecke, die ineinander übergingen. „Das war meine Art, den Tod dieses Jungen zu verarbeiten“, weiß sie heute, 31 Jahre später.

Zwischen damals und heute liegen Abitur mit den Hauptfächern Musik und Chemie, ein abgebrochenes Physikstudium, eine Ausbildung in Multimediadesign, Programmierung und Projektmanagement sowie mehrere Anstellungen, die sie rückblickend als „Durchgangsstationen“ ansieht. 1986 schließlich macht sie sich als Fotografin selbständig und reist im Auftrag verschiedener Zeitschriften und Agenturen unter anderem nach Usbekistan, Marokko, Bali, Indien und Brasilien.

Hier im brasilianischen Salvador de Bahia wurde sie 1994/95 für eineinhalb Jahre seßhaft, und von hier aus macht sie auch immer wieder Abstecher in den Regenwald des Amazonas. „Die Vielfalt und Farbenpracht des tropischen Regenwaldes faszinierte und inspirierte mich, den Fotoapparat gegen Pinsel und Leinwand auszutauschen“, erinnert sich die 46jährige Münchnerin. Fast ein halbes Jahr lebt sie unter einfachsten Verhältnissen bei Eingeborenen am oberen Amazonaslauf, die sie wegen ihrer Leidenschaft für kräftige Farben „Regenbogenfrau“ nennen. Claudia Färber: „Das war meine schönste Zeit, weil ich mich völlig frei fühlte und im Einklang mit der Natur leben konnte. Hier lernte ich auch, die Farben nicht nur als optischen Sinnesrausch zu empfinden. Hier konnte ich sie buchstäblich fühlen.“

Nicht von ungefähr ist Malen für sie ein sinnliches Erlebnis, das sie nicht mehr missen möchte:„Ich liebe es, frische Farbe auf meinen Fingern zu spüren und auf der Leinwand zu verteilen.“ Diese Körperlichkeit des Malens ist der Grund, warum sie häufig Finger und Fingernägel „normalen“ Malgeräten wie Pinsel oder Schwamm vorzieht. Daneben benutzt sie auch Stöcke, vorzugsweise Eßstäbchen. Gemalt und gekratzt wird meist in Acryl auf Leinwand oder in Mischtechniken wie Acryl und Ölkreide auf Leinwand und Karton.

„Ich male, weil es für mich die freieste existierende Form des Ausdrucks ist“, lautet konsequenterweise das Credo von Claudia Färber:„Im Gegensatz zu Schauspielern und Musikern, die sich an vorgegebene Texte oder Noten halten müssen, bin ich beim Malen Komponist, Dichter, Darsteller und Regisseu





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